Lachgas und Midazolam reduzieren zuverlässig den Angstpegel 

Mit dem Einsatz von Lachgas und Lachgas plus Midazolam bei der Extraktion von Weisheitszähnen bei Jugendlichen befasst sich eine aktuelle Studie, die in Zusammenarbeit mit der DGfdS entstand und auf dem Zahnärztetag 2015 in Frankfurt vorgestellt wurde.

 

Frankfurt, 07. November 2015  – Dr. med. Frank G. Mathers, Facharzt für Anästhesiologie, präsentierte auf dem Zahnärztetag 2015 in Frankfurt das Ergebnis einer Pilotstudie, die zeigt, dass man speziell bei der 8er-Extraktion bei Jugendlichen durch die zusätzliche Gabe von Midazolam die angstreduzierende Wirkung von Lachgas effektiv steigern kann.

Operative Eingriffe sind bei Jugendlichen oft angstbesetzt, so dass junge Patienten zur Extraktion der Weisheitszähne häufig eine Sedierung benötigen. Da es bei Lachgas keine ernsten Komplikationen gibt, die Anwendung einfach und das Verfahren kostengünstig ist, hat es sich zur häufigsten Methode zur zahnärztlich geleiteten Sedierung entwickelt. In der Pilotstudie wurde nun untersucht, ob die Behandlungsbedingungen und Patientenzufriedenheit durch den zusätzlichen Einsatz von oral verabreichten Midazolam  gesteigert werden können.

Es nahmen insgesamt 47 Patienten in zwei Zahnarztpraxen an der Studie teil. Die behandelnden Zahnärzte waren nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für dentale Sedierung in einer 16-stündigen Weiterbildung, in der Anwendung beider Sedierungsverfahren ausgebildet worden. Die Patienten wurden nach der American Society of Anesthesiologists (ASA) klassifiziert und in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt nach dem üblichen Titrationsverfahren bis 70% Lachgas. Die zweite Gruppe erhielt bis 50% Lachgas und zusätzlich 7,5 mg Midazolam. Bei allen Patienten wurde kontinuierlich die Sedierungstiefe und die Sauerstoffsättigung überwacht. Vor und nach der Sedierung wurde bei den Patienten der Angstpegel erfragt. Anschließend wurden durch die behandelnden Ärzte die OP-Bedingungen beurteilt.

Es ereigneten sich bei keinem der Patienten respiratorische, kardiovaskuläre oder andere Komplikationen. Der Einsatz von Lachgas als Monosubstanz sowie Lachgas plus Midazolam führten tatsächlich zu einer signifikanten Reduktion des Angstpegels. Vor allem postoperativ zeigte sich, dass das Angstniveau bei den Jugendlichen, die zusätzlich Midazolam erhalten hatten, als wesentlich geringer angegeben wurde.

Die Untersuchung zeigt, das Lachgas bis 70% als Monopharmakon eine hohe Patientenzufriedenheit und gute Operationsbedingungen bietet. Steigern läßt sich der positive Effekt durch die zusätzliche Gabe von Midazolam.