Bei kompetenten Zahnärzten sind hohe Konzentrationen von Lachgas (50%-70%) sicher

Mit der Sicherheit bei der Gabe von hohen Konzentrationen Lachgas befasst sich eine aktuelle Studie, die in Zusammenarbeit mit der DGfdS entstand und auf dem Zahnärztetag 2014 in Frankfurt vorgestellt wurde.

 

Frankfurt, 08. November 2014  – Dr. med. Frank G. Mathers, Facharzt für Anästhesiologie, präsentierte auf dem Zahnärztetag 2014 in Frankfurt das Ergebnis einer aktuellen Pilotstudie, die belegt, dass qualifizierte Zahnärzte Lachgas auch im Hochdosisbereich von 50% bis 70% anwenden können, ohne dass es zu Komplikationen kommt.

Lachgas ist weltweit die bevorzugte Methode zur zahnärztlich geführten Sedierung. Die meisten Patienten benötigen Lachgaskonzentrationen von 30% bis 50%. Es gibt jedoch einen kleinen Anteil an Patienten, die Konzentrationen von 50% Lachgas und mehr benötigen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. In der vorliegenden Pilotstudie wurde untersucht, ob höhere Dosen Lachgas zu erhöhten Komplikationsraten führen.

Es nahmen insgesamt 248 Patienten an der Studie teil. Die 10 behandelnden Zahnärzte waren nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für dentale Sedierung in einer 16-stündigen Weiterbildung, auch in der Anwendung von Lachgas bis 70%, ausgebildet worden. Die Patienten wurden nach der üblichen Praxis bis zur klinisch optimalen Lachgaskonzentration titriert, die Behandlungsdauer betrug zwischen 30 und 60 Minuten. Untersucht wurden die Nebenwirkungen und Komplikationen und die maximal erreichte Sedierungstiefe (minimale Sedierung = S1, moderate Sedierung = S2).

Das Ergebnis zeigte zum einen, dass mit 6% der Patienten nur ein kleiner Teil der Probanden überhaupt eine Konzentration von bis zu 70% benötigte, um die gewünschte Sedierungstiefe zu erreichen. Bei 94% der Patienten reichte eine Konzentration von bis zu 50% aus.

Viel wichtiger ist jedoch das Ergebnis, das sich keine Hinweise auf erhöhte Komplikationsraten im Bereich über 50% Lachgas ergeben haben. Es kam bei beiden Gruppen zu keinerlei schwerwiegenden oder gar lebenbedrohlichen Vorkommnissen. Weder respiratorische Komplikationen noch Kreislaufinsuffizienz oder andere kardiale Komplikationen waren zu beobachten.

Die Untersuchung zeigt, das die Lachgassedierung von qualifizierten Zahnärzten auch im Hochdosisbereich von 50% bis 70% angewendet wird, ohne das es zu erhöhten Komplikationsraten kommt. Es benötigt zwar nur ein kleiner Teil der Patienten überhaupt eine so hohe Dosis, doch diese kann, wenn nötig, durchaus ohne Bedenken eingesetzt werden.